Lesezeit: 4 min
So lernst du, Stress abzubauen
Stress ist unvermeidbar, aber nicht unüberwindbar. Die Kunst besteht darin, zu lernen, mit Stress umzugehen. Halte diese Tipps bereit, für den Fall, dass du nicht mehr weiterweißt. Und im Notfall senkt eine Umarmung sofort deine Stresswerte, egal ob du sie von deinem besten Freund, Baby oder einem Alpaka bekommst.
In diesem Artikel erklären wir, wie man Stress erkennt und geben 9 Tipps, die man sofort anwenden kann.
Unnötig
Stress bringt deinen Körper aus dem Gleichgewicht. Zu viel Stress ist eine erhebliche Belastung für deine Gesundheit, Stimmung und Leistung. Der Stress, mit dem wir heute konfrontiert sind, ist oft unnötig. Er hat oft nichts mit echter Gefahr zu tun, sondern viel mehr mit alltäglichen Entscheidungen.
Wir machen uns Sorgen im Verkehr, werden wütend auf einen Kollegen, haben Angst, etwas Falsches zu sagen oder werden unruhig, wenn wir am Ende des Tages nicht mit unserer Arbeit fertig sind.
Überlebensmodus
Stress aktiviert dein sympathisches Nervensystem, was zur Produktion von Stresshormonen (u.a. Adrenalin und Cortisol) führt. Diese Hormone erhöhen deinen Blutdruck, setzen Energie frei und unterdrücken vorübergehend dein Immunsystem. Du bist jetzt voll im Aktionsmodus; die Kampf- oder Fluchtreaktion.
Egal, ob du mentalen, emotionalen oder körperlichen Stress hast, dein Körper produziert in allen Fällen Stresshormone. Ein bisschen Stress kann nützlich sein, wenn du zum Beispiel eine Deadline hast, aber wenn du dich langfristig mit verschiedenen Formen von chronischem (oft nutzlosem) Stress belastest, wird dein Körper erschöpft, du kannst verschiedene Beschwerden bekommen und du hast ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und psychische Störungen.
Mentale Stressbewältigung
Überprüfe bei dir selbst, ob du Stresssymptome wie Müdigkeit, Aufschieben, sozialen Rückzug oder Schmerzen in der Brust hast. Viele Beschwerden werden nicht als Stress erkannt. Überprüfe diesen Artikel für mentale, emotionale und körperliche Stresssignale.
Das kannst du sofort tun, um dein Stresslevel zu managen:
1. Hör auf mit dem Multitasking
Multitasking ist unnatürlich. Unsere Gehirne sind unglaublich schlecht darin und wenn wir mehrere komplexe Aufgaben gleichzeitig ausführen, geraten sie vollkommen durcheinander. Das Ergebnis: weniger Konzentration und mehr Stress. Plane am Morgen gleich, was du an dem Tag machen willst, bestimme deine Prioritäten und konzentriere dich auf eine Aufgabe nach der anderen.
Tipp: Verwende Apps wie Forest oder dein Smartphone, um im Deep-Fokus-Modus zu arbeiten. So vermeidest du Ablenkungen und Unterbrechungen. Forest pflanzt einen Baum, solange du nicht zwischen den Apps wechselst. Wenn du das doch tust, stirbt der Baum. Hast du ein iPhone? Apple hat einen eigenen Deep-Focus-Modus.
2. Beseitige dein Perfektionismus
Bist du ein Perfektionist? Ist etwas nie ganz fertig oder gut genug? Es ist sehr wahrscheinlich, dass du dadurch oft gestresst bist. Perfektionismus führt zu Lähmung, chronischem Stress und beraubt dich wertvoller Zeit.
Vereinbare mit dir selbst, wie viel Zeit du für eine Aufgabe verwenden möchtest und lasse andere beurteilen, ob etwas gut genug ist. Realisiere, dass du nicht der einzige bist, der alles kann und muss.
Versuche auch, mehr Aufgaben abzugeben. Es ist nicht immer einfach, aber es ist viel besser für dein geistiges Wohlbefinden.
3. Sage öfter nein
Nein, du musst nicht immer und überall "Ja" sagen. Eine gute Faustregel ist, immer etwa zwanzig Prozent deines Zeitplans frei zu lassen. Das gibt dir mehr Platz im Kopf und Ruhe. Oft sagen wir ja, weil wir alle glücklich machen wollen. Aber ein Ja zu etwas, worauf du eigentlich keine Lust hast, ist immer ein Nein zu dir selbst.
4. Nahrungsergänzungsmittel gegen Stress
Du kannst deinem Körper von innen und außen helfen, Stress abzubauen. Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium und Adaptogene erkennen, wie viele Stresshormone du produzierst und bringen deinen Körper etwas mehr ins Gleichgewicht.
5. Übe Achtsamkeit
Studien zeigen, dass Achtsamkeitstechniken wie Meditation, Atemtechniken, Yoga, Reiki und achtsames Spazierengehen helfen, Stresshormone zu reduzieren. Du musst kein Zen-Meister sein, um die Vorteile von Meditation zu erleben: jeden Tag etwa zehn Minuten deine Gedanken zu beobachten, ohne sie zu bewerten, hat schon eine Wirkung. Yoga wirkt auf viele Arten entspannend und hilft auch bei der Regulierung von Emotionen.
6. Arbeite an deiner FOMO (Fear of Missing Out)
Bist du immer online, folgst du tausenden Leuten auf Insta und bist immer als Erste(r) mit Popcorn dabei, wenn etwas passiert? Immer auf dem neuesten Stand zu sein, ist total erschöpfend. Lass den "Juice" sein und versteh, dass du damit nur eine Sucht fütterst und Stress verursachst. Das gilt auch für deine E-Mails. Plane feste Zeiten, zu denen du dein Postfach checkst (einmal morgens und einmal am Ende des Tages).
Ständiges Überprüfen deiner E-Mails ist eine Form des Multitaskings und das ist schlecht für deine Konzentration und Produktivität. Filtere aus, was wirklich wichtig ist.
7. Bewege dich (in deinem Tempo)
Das "Runner's High", das du nach dem Laufen bekommst, entsteht durch eine ordentliche Dosis Wohlfühl-Chemikalien (Endorphine), die freigesetzt werden. Bewegung ist also eine natürliche Möglichkeit, deine Glückshormone zu steigern, während Stresshormone wie Cortisol abnehmen. Du musst dich nicht unbedingt völlig verausgaben; alle Arten von Cardio (Laufen, Schwimmen, Tanzen) funktionieren zur Entspannung.
8. Mach lustige bzw. entspannende Dinge
Sei nicht nur auf Leistung und harte Arbeit fokussiert. Auch wenn es dir viel Freude und Zufriedenheit bringt. Ohne Entspannung hältst du diese Arbeitsweise nicht lange durch und erschöpfst dich selbst. Sorge daher für Ausgewogenheit und plane jede Woche lustige, entspannende Aktivitäten.
9. Sieh die Dinge positiv
Bist du ein Pessimist? Es wird dich nicht überraschen, dass du wahrscheinlich höhere Stresslevel hast als der ewige Sonnenschein im Haus. Im Voraus darüber nachzudenken, was alles schief gehen könnte, verursacht Stress, blockiert Kreativität und Durchhaltevermögen. Eine schöne, bewährte Technik, um positiver im Leben zu sein, ist jeden Tag fünf Dinge aufzuschreiben, für die du dankbar bist.
Worauf es ankommt
Die Art und Weise, wie wir mit dem täglichen Leben und schwierigen Dingen umgehen, bestimmt, ob wir Stress haben. Eine andere Sichtweise kann also einen großen Unterschied machen und beim Stressmanagement eine große Wirkung haben. Das Wichtigste ist, eine richtige Balance zu haben. Arbeitest du hart und stehst oft unter Druck? Kompensiere das, indem du Dinge tust, die dich entspannen. Wie Sport treiben, Lesen oder Abende mit deinen besten Freunden verbringen.
Probier die oben genannten Tipps einmal aus und spüre selbst, welchen Unterschied sie für dich machen. Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, schau dich um, ob du professionelle Unterstützung finden kannst.